Nach den vorhandenen Aufzeichnungen befasste sich der Gemeinderat Mils 1902 mit der Notwendigkeit einer Wasserleitung, da das Zisternenwasser bisher schon öfter von ärztlicher Seite verboten worden war. Im November 1903 wurde dann endgültig der Bau einer Nutz- und Trinkwasserleitung beschlossen. Die hiefür notwendigen Leistungen der Haushalte und die Aufnahme einer Hypothek von 5.400 Kronen wurden festgelegt.
Der Bau der Wasserleitung erfolgte jedoch erst 1905. Da man 4 l/sec. Wasser aus dem Larsennbach entnahm, war eine Filteranlage erforderlich. Die Anschlussgebühr betrug 10 Kronen; für den ersten Hahn waren 4 Kronen, für jeden weiteren 2 Kronen zu bezahlen. Schon 1909 fiel die Filtrieranlage aus, das Wasser wurde durch Schlamm und Sand ungenießbar, und die 22 Haushalte mussten das Wasser vom Bach holen. 1910 wurde die Bewässerungsanlage durch Hochwasser zerstört. Die Gemeinde wandte sich für ein neues Bewässerungsprojekt an den Landeskulturrat, der eine entsprechende Subvention zusagte. Innerhalb von 10 Jahren war die Wasserleitung dreimal für zwei bis drei Monate abgefroren, und Hochwasserschäden erforderten immer wieder Reparaturen.
Nachdem die Milser schon durch 31 Jahre schlechtes Trinkwasser aus dem Larsennbach bezogen, verfolgte man 1939 die Möglichkeit, die Nassplatte-Quelle auf Schönwieser Gemeindegebiet für die Trinkwasserversorgung zu fassen. Zunächst musste die Schüttung der Quelle gemessen werden. Das Ergebnis lag 1941 vor: Im Durchschnitt liefert die Quelle 7 Liter pro Sekunde, mit 6,3 Liter pro Sekunde könne auf Dauer gerechnet werden; das Wasser hat eine mittlere Härte und ist gesundheitlich vollkommen einwandfrei. Aufgrund dieses Ergebnisses wurden für die Quellfassung, Brunnenstube und Wasserleitung die notwendigen Pläne erstellt. Doch zur Ausführung kam es wegen der Kriegszeit nicht. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Gemeinde Schönwies gelang es 1953 die wasserrechtliche Bewilligung zur Trinkwassernutzung zu erhalten.
In den Jahren 1953 bis 1955 wurde das Wasserversorgungsprojekt Mils-Grieshaus dann realisiert. Die Baukosten betrugen 336.881,- Schilling. Davon entfielen auf den Interessenschaftsbeitrag 202.505,- Schilling, der Landesbeitrag betrug 67.376,- Schilling, der Bundesbeitrag 67.000,- Schilling. Die Gemeinde hatte durch 1580 Schichten eine Robotleistung von 79.380,- Schilling zu verzeichnen. Damit hatte nach 50 Jahren die Trinkwasserentnahme aus dem Larsennbach ein Ende gefunden.
In der Zwischenzeit stieg der Wasserverbrauch derart, dass seit 1970 in trockenen Sommern Versorgungsengpässe auftraten. 1982 wurden deswegen vorerst Wasserzähler eingeführt, längerfristig war jedoch der Bau eines größeren Trinkwasserbehälters unumgänglich.
Im Zusammenhang mit der Löschwasserversorgung des Milser Autobahntunnels wurde die Erweiterung der Wasserversorgung schließlich aktuell. Es wurde ein Projekt ausgearbeitet, das die Neufassung der Nassplatte-Quelle, den Bau eines Trinkwasserbehälters (228 m³) mit getrennter Löschwasserkammer (105 m³) sowie eine Neuverlegung und Vergrößerung der Druckleitungen umfasste. Mit einer für die Gemeinde Mils äußerst günstigen Finanzierung konnte das 5,5 Mio. ATS erfordernde Projekt von 1989 - 1990 realisiert werden.